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Ungefähr um das Jahr 1250 errichtete Graf Heinrich der Fünfte von Oldenburg-Neubruchhausen in Neubruchhausen eine Wasserburg und der Ort entwickelte sich. Anzunehmen ist, dass in nicht so langer Zeit danach auch eine Wassermühle in unmittelbarer Nähe gebaut wurde.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird die Wassermühle 1583 am Ende der Hoyaer Grafenzeit in einem Inventarverzeichnis, das anlässlich der Übergabe des Amtes Neubruchhausen an den Drost des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, Hans von Münchhausen, erstellt worden ist. Hier wird die Mohler (Mühle) als baufällig beschrieben. „Die Mohler ist Nev gedecket muß aber von Neven gegrundet sein, Das Flortwergk muß Nev auß von grundt gebawet werdenn“.
Sie war die Amtsmühle der Herrschaft und des Amtes Neubruchhausen. Zu Zeiten der Neubruchhauser Grafen und von 1730 bis 1866 war die Wassermühle eine „Pflichtmühle“.
Das Fachwerkgebäude der Wassermühle wurde im Jahr 1730 zu Zeiten von Herzog Georg August von Hannover gebaut, der gleichzeitig König von England war (Georg II.) und damit war die Wassermühle auch eine königliche Mühle, wie eine Gravur neben der Jahreszahl an der Sandstein-Wand bestätigt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle aus herrschaftlichem Besitz verkauft. Eduard Joseph Pol kaufte die Mühle, verpachtete sie aber an die Müllerfamilie Hillmann. Hermann Hillmann und seine beiden Söhne Friedrich und Heinrich waren Mühlenpächter. Heinrich Hillmann nahm die Mühle um das Jahr 1863 in Besitz und verkaufte sie im Jahr 1885 an den Schwiegersohn seines Bruders - Heinrich Eilers. Um das Jahr 1870 wurden die beiden Wasserräder ab- und eine Turbine als Antrieb eingebaut. Hierfür wurde der kleine Rotstein-Anbau an die Mühle angebaut.
Kurz vor der Jahrhundertwende baute Heinrich Eilers ein mit Putzfaschen verziertes Wohnhaus an das Fachwerk-Mühlengebäude an, welches heute das Hotel des Ensembles ist. Das jüngste Gebäude des Wassermühlen Ensembles, die Backsteinscheune, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.
1932 verkaufte der Sohn von Heinrich Eilers (Friedrich, genannt Fritz) die Mühle an den Bäckermeister Louis Warnke aus Leeste. Nach seinem Tod 1961 führte sein Sohn Hans die Wassermühle mit seiner Frau Marga (geb. Rehmstedt) und seiner Schwester Wilma weiter bis der Mühlenbetrieb im Jahr 1974 eingestellt wurde. Die Tochter von Marga und Hans Warnke, Margret verkaufte die Mühle im Jahr 2015 an Holger Rullhusen und lebte bis 2016 im Mühlen-Wohnhaus. In den Jahren 2016 bis Ende 2019 wurden alle Gebäude umfangreich restauriert.
Das Wohnhaus und die beiden Scheunen sind seit September 2019 an Familie Lau verpachtet, die, zusammen mit dem Restaurant zum Mühlenteich an der Nienburger Straße, das Hotel, Café und Restaurant zum Mühlenteich erfolgreich betreiben. Die eigentliche Mühle ist hier ausgenommen. Diese ist seit November 2015 langfristig an unseren Verein verpachtet.
Der Mühlenteich, der früher eine Größe von 4000 m² hatte, wurde aus der Hache und einem Nebenarm der Hache gespeist. 1981 wurde der Mühlenteich verkleinert und die Hache neu geleitet. Die Hache und der Nebenarm hatten nun keine Verbindung mehr zum Teich. Durch Verlandung ist der Teich heute zusätzlich geschrumpft. Im Jahr 2000 wurde eine Sohlgleite in die Hache gebaut, um Fischen die Möglichkeit zu geben flussaufwärts zu schwimmen. Hierfür wurde das Bett der Hache leicht verlegt und der Fluss fließt heute nicht mehr direkt an der Wassermühle entlang. Die verbliebene alte Hache, die an der Mühle weiterhin fließt, hat heute sehr wenig Wasserkraft.
Geöffnet zur Besichtigung:
Von Mai bis Oktober an jedem 4. Sonntag im Monat von 14 - 17 Uhr
28. Juli 2024
25. August 2024
22. September 2024
27. Oktober 2024
Tag des Denkmals
8. September 2024
14 -17 Uhr
Besucht unsere Führungen. Wir zeigen euch die Mehlherstellung.